Ausgangssituation
Die Bekleidungsindustrie boomt: In Europa wird designt, die Baumwolle kommt aus Afrika oder den USA, in China wird der Stoff gewebt. Anschließend wird dieser nach Bangladesch gebracht, wo daraus T-Shirts und andere Kleidungsstücke hergestellt werden, die Verbraucher in Europa in den Geschäften kaufen.
Als einer der großen Player in der Branche steht Bangladesch im Zentrum dieser Globalisierung und im Zentrum des öffentlichen Interesses. Die dortige Textil- und Bekleidungsindustrie ist nach China die zweitgrößte der Welt. Ihr Exportvolumen betrug im Wirtschaftsjahr 2016-2017 28,15 Milliarden USD. Die rund 4.500 Textil- und Bekleidungsfabriken beschäftigen ca. 4 Millionen Menschen, die meisten davon Frauen.
Weiteres Wachstum ist das erklärte Ziel der Regierung von Bangladesch. Es ist geplant, die Erlöse der Bekleidungsexporte bis 2021 auf 50 Milliarden USD zu steigern. Die Zeiten des schnellen Wachstums um jeden Preis sind allerdings vorbei. Nicht zuletzt sorgt der wachsende soziale Druck der Verbraucher – und infolgedessen auch der Einkäufer – in Europa und den USA für ein Umdenken in der Branche.
Es gibt klare gesetzliche Vorgaben zur Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards; viele Betriebe sind jedoch immer noch nicht in der Lage, diese umzusetzen. Staatliche Akteure brauchen Know-how und Personal, um ihre Gesetze durchzusetzen und die Fabriken und Gerbereien benötigen entsprechendes Wissen und qualifiziertes Personal, das sich mit Sozial- und Umweltstandards auskennt.
Ziel
Das Projekt „Förderung sozialer und ökologischer Standards in der Industrie (PSES)“ unterstützt die Regierung, Akteure der Privatwirtschaft sowie die Zivilgesellschaft in Bangladesch auf ihrem Weg zu nachhaltigem Wirtschaftswachstum in der Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie.
Es ist von zentraler Bedeutung, dass:
- Regierungsvertreter in der Lage sind, ihre Gesetze durchzusetzen.
- Fabriken und Gerbereien imstande und willens sind, die Umwelt- und Sozialstandards zu verbessern, und dabei gleichzeitig ihre Produktivität steigern können.
- Arbeiter ihre Rechte kennen und in den Fabriken dafür eintreten.