Privatwirtschaftsförderung

© GIZ/Dirk Ostermeier

Kleine Privatunternehmen sind in den Entwicklungsländern der Motor wirtschaftlicher Entwicklung. Ihre Rolle gilt es daher zu stärken. Der deutsche Entwicklungszusammenarbeit geht es vor allem darum, den Privatsektor in den Partnerländern am Leitbild der sozial-ökologischen Wirtschaftstransformation zu fördern.

Die Liberalisierung des Welthandels hat die Rahmenbedingungen für die wirtschaftliche Entwicklung in Entwicklungs- und Schwellenländern verändert. Produktion, Handel und Investitionen sind zunehmend in globale Wertschöpfungs- und Lieferketten integriert.

Die klassischen Wettbewerbsvorteile der Entwicklungsländer – niedrige Löhne und natürliche Ressourcen – reichen heute nicht mehr aus, um sich gegen die internationale Konkurrenz durchzusetzen. Entwicklungs- und Schwellenländer müssen neue Stärken aufbauen und durch spezielle Angebote in Produktion und Service punkten.

Entwickeln lassen sich solche Angebote nur in einer dynamischen, leistungs- und wettbewerbsfähigen Privatwirtschaft. In vielen Entwicklungs- und Schwellenländern sind mehr als 90 Prozent der privaten Unternehmen kleine und mittlere Betriebe. Sie sind es, die für Beschäftigung und Einkommen sorgen und innovative Produkte und Dienstleistungen anbieten. Damit schaffen die kleinen und mittleren Privatunternehmen die Grundlagen für eine nachhaltige Entwicklung von Volkswirtschaften.

Je besser sich die Privatwirtschaft in den Kooperationsländern entwickelt, desto leichter lassen sich entwicklungspolitische Ziele erreichen. Denn mit den Steuereinnahmen aus unternehmerischer Tätigkeit kann der Staat beispielsweise soziale Ausgaben finanzieren.

Die GIZ unterstützt eine dynamische Privatwirtschaft in den Partnerländern, die allen Menschen, besonders Frauen und anderen benachteiligten Gruppen, wirtschaftliche Teilhabe ermöglicht, und die zur Dekarbonisierung der Wirtschaft beiträgt. Dadurch kann breitenwirksames und nachhaltiges Wachstum angekurbelt werden. So stärkt die GIZ beispielsweise Kleinst- und Kleinunternehmen, fördert Geschäftsbeziehungen auch mit internationalen mittleren und großen Unternehmen und unterstützt Betriebe in GIZ-Partnerländern bei der Einführung und Einhaltung sozialer und ökologischer Standards. Ressourcenschonende Produktion ist wesentlich, damit die Unternehmen Umwelt- und Klimaziele einhalten und negativen Auswirkungen auf die Menschen und Produktionsbedingungen vor Ort vermeiden.

Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit kooperiert bei der Förderung der Kleinunternehmen mit großen Firmen aus den Partnerländern, aus Deutschland oder anderen Ländern. Das Ziel ist, die Innovationskraft der Wirtschaft mit den Ressourcen, dem Wissen und den Erfahrungen der internationalen Zusammenarbeit zu kombinieren. Dadurch entstehen mehr Arbeitsplätze, lokale Kleinunternehmen profitieren von Technologietransfer, neue Märkte entstehen und die Wertschöpfung vor Ort wird verbessert.

In der Förderung der Privatwirtschaft arbeitet die GIZ auf 3 Ebenen:

  • Policy Ebene – Wir beraten unsere Partnerländer zur Entwicklung und Umsetzung geeigneter regulativer Rahmenbedingungen und staatlicher Förderprogramme für Klein- und Mittelunternehmen, um das unternehmerische Umfeld (Business Environment) zu verbessern.
  • Ökosystem Ebene – Wir beraten unsere Partnerländer zur Stärkung von unternehmerischen Ökosystemen und unterstützen Dienstleister und Intermediäre dabei, das Förderangebot für Klein- und Mittelunternehmen sowie Start-Ups zu verbessern.
  • Unternehmensebene – Auf betrieblicher Ebene fördern wir die Entwicklung und Stärkung nachhaltiger und innovativer Geschäftsmodelle durch direktes Training und Beratung.

Das wirtschaftliche Empowerment von Frauen und anderen vulnerablen Gruppen, die ökologische Nachhaltigkeit sowie die digitale Transformation der Wirtschaft sind dabei Querschnittsthemen.