Agrarpolitik und ländliche Entwicklung

Agrarpolitik und ländliche Entwicklung
© GIZ/Thomas Imo

Eine kontextbasierte Agrarpolitik ist zentral, um eine nachhaltige und gerechte Transformation des ländlichen Raums zu fördern.

Die Gestaltung ländlicher Räume durch eine entsprechende Agrarpolitik hat das Potenzial, ländliche Entwicklung gerechter und nachhaltiger zu gestalten. In ländlichen Regionen des Globalen Südens sind Armut und Hunger nach wie vor weit verbreitet, die infrastrukturelle Grundversorgung ist nicht gesichert, junge Menschen wandern überproportional in urbane Räume ab, während ältere Menschen und Frauen zurückbleiben, und auch von politischer Teilhabe ist die ländliche Bevölkerung häufig ausgeschlossen. Gleichzeitig sind ländliche Räume von strategischer Bedeutung, da sie eine wichtige Grundlage der Agrar- und Ernährungssysteme bilden. Der Agrarsektor bietet ländliche Beschäftigung und Einkommen, trägt zur Versorgung mit ausreichender und qualitativ hochwertiger Nahrung - für ländliche und städtische Räume - bei und ist entscheidend für eine nachhaltigere Produktion und Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte. In fragilen Kontexten kann der Agrarsektor zudem zur Stabilisierung von Konflikten beitragen, indem er Perspektiven für junge Menschen bietet.

Eine kontextbasierte Agrarpolitik ist daher zentral, um eine nachhaltige und gerechte Transformation ländlicher Räume zu fördern und zu gestalten. Agrarpolitik muss Wirtschafts-, Umwelt-, Klima- und Ressourcenpolitik sowie sozialpolitische Maßnahmen zu einer Politik für den ländlichen Raum verzahnen. Dazu muss die Agrarpolitik in ihrer Konzeption, Umsetzung und Wirkungsbeobachtung gestärkt und ausreichend gefördert werden. Dabei ist ein partizipativer Dialog zwischen öffentlichem Sektor, Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft im Rahmen eines lokalen Wirtschaftsentwicklungsansatzes (Local Economic Development) entscheidend, denn nur so kann die Politik an den Bedürfnissen und Potenzialen der ländlichen Bevölkerungen ausgerichtet werden. Auch die Regierungsführung im Sinne einer Good Rural Governance muss gefördert und die entsprechenden Institutionen und Dienstleistungen gestärkt werden. Dabei sind auch die Beziehungen zwischen Stadt und Land zu berücksichtigen, um eine angemessene und gesunde Ernährung für die gesamte Bevölkerung zu gewährleisten und zur Nachhaltigkeit im Sinne einer Kreislaufwirtschaft beizutragen, bei der insbesondere marginalisierte Menschen nicht zurückgelassen werden dürfen (leave no one behind).

Die GIZ berät ihre Partner bei der Analyse, Bewertung und Formulierung agrarpolitischer Ziele mit dem Schwerpunkt ländliche Entwicklung. Sie unterstützt bei der Entwicklung von Instrumenten und deren administrativer Einführung, Umsetzung und Wirkungsbeobachtung. Prozesse werden begleitet, um faire Bedingungen für die transparente Aushandlung privater und öffentlicher Interessen zu gewährleisten, marginalisierte Gruppen zu stärken und Nachhaltigkeitsziele umzusetzen.

Leistungsangebot und Ansätze:

  • Beratungseinsätze zur Analyse, Bewertung und Formulierung agrarpolitischer Ziele und Instrumente sowie deren administrative Einführung, Umsetzung und Wirkungsbeobachtung
  • Begleitung von Aushandlungsprozessen auf allen Ebenen für die transparente Aushandlung privater und öffentlicher Interessen
  • Fach- und Organisationsberatung für landwirtschaftliche Institutionen

Weitere Informationen

  • FACHVERBUND LÄNDLICHE ENTWICKLUNG AFRIKA (SNRD AFRICA)

    Seit 1995 vereint der Fachverbund Ländliche Entwicklung Afrika (SNRD Africa) eine Vielzahl von Experten der ländlichen Entwicklung. Ihre Spezialisierung auf viele Bereiche ermöglicht es dem Netzwerk, sich mit nahezu allen Aspekten der ländlichen Entwicklung und des nachhaltigen Managements natürlicher Ressourcen in Afrika zu beschäftigen.

    Website: SNRD Africa