Kooperationen und Netzwerke

Aus Vogelperspektive sichtbare Gruppe mehrerer Personen, die um einen weißen Tisch herum sitzen und vier große Puzzle-Teile zusammensetzen.

Das Managementmodell der GIZ beschreibt zeitlich begrenzte Kooperationen, mit denen komplexe gesellschaftliche Veränderungen angestoßen werden sollen.

 
In Vorhaben der internationalen Zusammenarbeit arbeiten Regierungen der Geber- und Partnerländer mit Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft zusammen. Gemeinsam streben sie komplexe gesellschaftliche Veränderungen an, für die in den Partnerländern dauerhafte Formen der Zusammenarbeit etabliert werden müssen. Die Vorhaben sind jedoch immer zeitlich begrenzt, sie intervenieren mit einem „Kooperationssystem auf Zeit“. Mit gängigen Managementmodellen kann dies nicht angemessen erfasst und beschrieben werden.

Nachhaltigkeit als Leitprinzip, das Zusammenspiel von sozialer Verantwortung, ökologischem Gleichgewicht, politischer Teilhabe und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit ist mit Interessen- und Zielkonflikten verbunden. Nur durch einen ständigen Aushandlungsprozess gelangen die Beteiligten zu tragfähigen Kompromissen.

Die GIZ hat ihr Managementwissen systematisiert und in dem Modell „Capacity WORKS“ zur Verfügung gestellt. Es soll allen helfen, die selbst in Kooperationssysteme eingebunden sind: ob als Führungskräfte, Manager, Berater, in Politik, Verwaltung, Wirtschaft oder im Non-Profit-Bereich.

Das Handbuch „Capacity WORKS: komplexe Kooperationsprojekte managen“ enthält eine ausführliche Beschreibung der fünf wichtigsten Handlungsfelder, die „fünf Erfolgsfaktoren“, sowie viele nützliche Tools, die bei der Planung und Durchführung von komplexen Vorhaben Anwendung finden.

Erfolgsfaktoren für ein professionelles Kooperationsmanagement:

  • Strategie: Verständigung auf eine gemeinsame Strategie
  • Kooperation: Aushandlung von Kooperationsformen, klare Rollenverteilung
  • Steuerungsstruktur: Vereinbarungen über die Vorbereitung von Entscheidungen
  • Prozesse: Klarheit über wirkungsvolle Formen der Leistungserbringung
  • Lernen und Innovation: Kompetenzen der Beteiligten weiterentwickeln

Ein wichtiger Partner in vielen Vorhaben der internationalen Zusammenarbeit ist die Privatwirtschaft. „Entwicklungspartnerschaften mit der Wirtschaft“ nutzen die jeweiligen Interessen und individuellen Stärken der Partner, so dass alle Seiten von der Zusammenarbeit profitieren.

Von zunehmender Bedeutung sind Multi-Akteurs-Partnerschaften. Die Anzahl der Akteure kann stark variieren, ebenso die zu bearbeitenden Themenfelder. Oft handelt es sich um eine grenzüberschreitende Problematik oder um öffentliche Güter. Die Partner müssen auf Augenhöhe verhandeln. Dabei entstehen häufig Probleme mit der Steuerung von Vorhaben. Die an den Erfolgsfaktoren von Capacity WORKS orientierte Beratung durch die GIZ kann zur Diagnose und Behebung solcher Probleme beitragen.

Netzwerke im Entwicklungskontext sind offene, flexible, freiwillige, temporäre Allianzen gleichberechtigter Partner, die ein gemeinsames Ziel verfolgen. Ziele und Mitgliedergruppen können sehr unterschiedlich sein, je nachdem, ob es um Agenda Setting, Koordination, Interessenausgleich, Standardsetzung, gegenseitiges Lernen oder darum geht, dass Alumni in Kontakt bleiben. Die GIZ übernimmt dabei unterschiedliche Aufträge: als Beteiligte bei der Entstehung von Netzwerken, als Sekretariat, Umsetzer von Standards, Co-Finanzier oder einfach als Mitglied.

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