© GIZ / Martin Gasch

27.09.2022

Tunesien: Abenteuer Unternehmensgründung

Ein Gründerpaar vermittelt Einblicke in ein anderes Tunesien – und verbindet damit Hobby und Beruf.

Für Achraf Aouadi und Rim Bourguiba hat ihre Geschäftsidee einen besonderen Reiz: „Mit WildyNess möchten wir unsere beruflichen Fähigkeiten und unsere Faszination für das Reisen verknüpfen“, sagt Aouadi. WildyNess.com ist die Internetplattform, die die beiden 2021 ins Leben gerufen haben. Ihre Idee: Authentische Angebote abseits des Massentourismus für Reisende in ihrem Herkunftsland Tunesien.

Seit 2013 leben die IT-Expertin und der Softwareingenieur in Deutschland. Ihr technisches Know-how nutzen sie nun für ihr Unternehmen: Mit WildyNess machen sie kleinere touristische Anbieter aus dem ländlichen Tunesien bekannt, die selbst oft nicht im Internet präsent sind. „Wir vermitteln zwischen unseren Partnern und den Kund*innen, um ihnen eine besondere Erfahrung zu ermöglichen“, sagt Bourguiba. Die rund 30 Aktivitäten, die auf der Plattform angeboten werden, bieten ökologische Unterkünfte oder individuelle Touren, wie etwa der Besuch einer traditionellen Käserei oder eine Fahrradtour am Rande der Wüste im Süden Tunesiens. Damit wollen die beiden auch die lokalen Anbieter unterstützen. „Jetzt ist der Moment, wo wir Tunesien etwas zurückgeben möchten“, so Bourguiba. 

Mit gezielter Unterstützung zum Erfolg

Aouadi_9290

Für die Umsetzung ihrer Idee erhielten sie Starthilfe durch das Programm Migration & Diaspora der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. Im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) unterstützt die GIZ in dem Programm Menschen mit Migrationsgeschichte, unter anderem bei Gründungen innovativer Unternehmen in ihren Herkunftsländern. Das Programm ist in über 20 Ländern aktiv und hat mehr als 170 erfolgreiche Gründungen begleitet. Auch die von WildyNess: „Wir haben viel gelernt von Trainer*innen, die uns Tipps zum Marketing und zur Unternehmensgründung in Tunesien gegeben haben“, berichtet Aouadi.

Um das Unternehmen aufzubauen, nahmen sich Achraf Aouadi und Rim Bourguiba ein Sabbatical bei ihren Arbeitgebern in Deutschland. Mittlerweile beschäftigen sie ein vierköpfiges Team in Tunis. Für die Zukunft haben die beiden große Pläne: „Unsere Vision ist, dass WildyNess in fünf Jahren ein internationaler Marktplatz für besondere Erfahrungen nicht nur in Tunesien, sondern in ganz Nordafrika sein wird“, sagt Bourguiba.

Weitere Informationen