Ausgangssituation
Die Mitgliedstaaten der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (SADC) sind reich an natürlichen Ressourcen. Mehr als die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der 16 Staaten wird in Land- und Forstwirtschaft, Bergbau und Tourismus erwirtschaftet. Durch fortschreitende Entwaldung, unangepasste Landnutzungssysteme und Wilderei – verbunden mit illegalem Handel mit Wildtieren – verschlechtert sich die Qualität der natürlichen Ökosysteme. Ihre biologische Vielfalt mit den einzigartigen Wildtierbeständen verringert sich. So ist beispielsweise in den letzten zehn Jahren die Zahl der afrikanischen Elefanten durch illegale Wilderei um fast 20 Prozent zurückgegangen. Die Wildtierbestände bilden jedoch die Grundlage des im südlichen Afrika wichtigen Naturtourismus.
Die SADC-Mitgliedstaaten haben deshalb eine Reihe regionaler Strategien zum verbesserten Schutz der Ökosysteme formuliert. Der regionale Entwicklungsplan der SADC benennt die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen als zentrales Anliegen der Region. Das SADC-Protokoll zum verbesserten Schutz von Wildtieren hebt die Bedeutung des grenzüberschreitenden Schutzes für die Erhaltung der gemeinsamen Wildtierbestände hervor.
Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit unterstützt die SADC-Mitgliedstaaten beim Aufbau und verbessertem Management grenzüberschreitender Schutzgebiete, den sogenannten Transfrontier Conservation Areas (TFCAs). TFCAs erstrecken sich über die Grenzen von zwei oder mehr Staaten. Sie enthalten unterschiedliche Landnutzungssysteme wie Siedlungen, Schutzgebiete für Wildtiere und Pflanzen, Landwirtschaft und Tierhaltung.
Derzeit gibt es 18 TFCAs in der SADC-Region, die mit einer Gesamtfläche von über einer Million Quadratkilometern größer als Frankreich und Spanien zusammen sind. Die TFCAs machen mehr als 50 Prozent der unter Schutz gestellten Fläche im südlichen Afrika aus. Sie befinden sich in unterschiedlichen Entwicklungsstadien.
Ziel
Lokale, nationale und regionale Akteure setzen vermehrt die SADC-Protokolle und -Strategien für nachhaltiges Management natürlicher Ressourcen in grenzübergreifenden Schutzgebieten um.