Digitalisierung und nachhaltige Wirtschafts- und Sozialentwicklung

© GIZ/Florian Kopp

Die Digitalisierung nimmt bereits heute einen erheblichen Einfluss auf gesellschaftliche und wirtschaftliche Perspektiven weltweit. Die GIZ bietet innovative Ansätze, um die Chancen der Digitalisierung für eine nachhaltige Entwicklung zu nutzen.


Die Digitalisierung wird einen entscheidenden Einfluss auf die künftige wirtschaftliche und soziale Entwicklung von Ländern und Regionen haben. In Entwicklungs- und Schwellenländern birgt sie durch das Überspringen traditioneller Entwicklungsschritte mithilfe digitaler Lösungen das Potenzial, als Motor für nachhaltige Entwicklung und höhere Lebensqualität zu wirken. Ein konkretes Beispiel sind mobile Bezahlsysteme (E-Payment), mit denen auch marginalisierte Bevölkerungsgruppen unkomplizierten Zugang zu Finanzdienstleistungen erhalten. Das Gleiche gilt für Ansätze des Mobile Learnings sowie für Gesundheitsdienstleistungen oder die Etablierung von neuen Geschäftsmodellen.

Allerdings entstehen auch erhebliche Herausforderungen durch die Digitalisierung. Zum einen bedarf es großer Bemühungen, den so genannten digitalen Graben (Digital Divide) zu schließen und Menschen im Umgang mit neuen Technologien zu befähigen, um das volle Potenzial digitaler Anwendungen ausschöpfen zu können. Zum anderen ergibt sich durch die tiefgreifenden Umwälzungsprozesse in Staat, Gesellschaft und Wirtschaft ein gesteigertes Konfliktpotenzial. Politische Machtstrukturen werden aufgebrochen und neu geordnet, institutionelle Strukturen werden teilweise geschwächt und neue Risiken für den Missbrauch von Technologie entstehen. Arbeitsmärkte und Anforderungen an zukünftige berufliche Kompetenzen verändern sich in rasanter Geschwindigkeit und erzeugen zusätzlichen Druck auf ohnehin nur schwach ausgeprägte Berufsbildungssysteme.

Aus den Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung erwächst ein klarer Auftrag an die GIZ, das große Potenzial digitaler Lösungen umzusetzen, negative Effekte abzufedern und darauf einzuwirken, dass alle Menschen in den Partnerländern profitieren. Die GIZ trägt dazu bei, indem sie bei der Ausgestaltung zukunftsfähiger Aus- und Weiterbildungsangebote auch mit Hilfe von IKT-basierten Methoden und Instrumenten berät, nachhaltige und verantwortungsvolle finanzielle Inklusion stärkt und digitale Ansätze für einen verbesserten Zugang zu Gesundheit und sozialer Sicherung fördert.

Darüber hinaus entwickelt die GIZ innovative Ansätze und Formate zur Umsetzung digitaler Anwendungen in der Privatwirtschaft und der Förderung von Unternehmen in der internetbasierten Wirtschaft. Dafür wird weltweit bereits eine Vielzahl von Projekten mit IKT-Bezug umgesetzt: Von E-Learning Angeboten in Honduras, Albanien und Pakistan zu einer indigenen Netzwerkuniversität in Bolivien, über Digital-Startup Förderung und App-Entwicklung in Nigeria, Kenia, Tunesien und Jemen zu digitalen Finanzdienstleistungen in Ghana, Jordanien und Mosambik.

Gleichzeitig verändert der digitale Wandel auch die Umsetzung der Entwicklungszusammenarbeit und offenbart Möglichkeiten für die Implementierung und Evaluierung durch neue Methoden, neue Akteure und neue Formate. Um diese Entwicklung voranzutreiben vernetzt sich die GIZ mit vielfältigen Akteuren wie Inkubatoren, Privatwirtschaftsunternehmen, Consultingfirmen und Forschungsinstitutionen und erweitert so ständig ihr digitales Ökosystem.