Vorgehensweise
Um die Beschäftigungsperspektiven für junge Erwachsene und Frauen in Afrika zu verbessern, führten die Kommission der Afrikanischen Union (AUK) und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) 2016 die Skills Initiative for Africa (SIFA) ein. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH unterstützt dabei die Entwicklungsagentur der Afrikanischen Union (AUDA-NEPAD) und die AUK. Gemeinsam organisieren sie einen kontinentalen Austausch zu beschäftigungsorientierter Kompetenzentwicklung, unter Einbeziehung der afrikanischen Privatwirtschaft. Das Vorhaben sammelt und verbreitet bewährte Ausbildungen in afrikanischen Ländern und verbessert so die Qualität, den Zugang und die Relevanz von Initiativen zu arbeitsmarktorientierter Kompetenzentwicklung. Das afrikanische Kompetenzportal für Jugendbeschäftigung und Unternehmertum (ASPYEE) sowie nationale, regionale und kontinentale Dialogplattformen wie Africa Creates Jobs (ACJ), ermöglichen es, sich online als auch offline auszutauschen.
Das Berufsbildungsvorhaben für Frauen (ATVET4W) verfügt über zahlreiche Kenntnisse zu transformativen Gender-Ansätzen (kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Normen und Geschlechterstereotypen zum Abbau bestehender struktureller Ungleichheiten) in der landwirtschaftlichen Berufsbildung. Diese Erfahrungen aus sechs AU-Mitgliedsstaaten bringt es in den kontinentalen Dialog ein. In den Partnerländern Benin, Burkina Faso, Ghana, Kenia, Malawi und Togo adressiert das Projekt:
- Frauen, die sich bereits in formeller Berufsausbildung befinden
- Kleinbäuerinnen ohne Zugang zu einer Ausbildung
- Klein- und Kleinstunternehmerinnen
Die wichtigsten Ausgangspunkte bei diesem Vorhaben umfassen:
- Die Förderung der Ausbildung am Arbeitsplatz durch formelle Trainings
- Berufsorientierte, nicht formale Schulungsmaßnahmen
- Die Zusammenarbeit zwischen Trainingsanbietern und der Privatwirtschaft
Geschäftsmodelle und Beschäftigungsmöglichkeiten für Frauen wie das Agribusiness-Training „Gender Makes Business Sense“, tragen dazu bei, das Unternehmertum durch gleichberechtigte Geschlechterrollen zu fördern.
Wirkungen
Das Vorhaben unterstütze 22 Partnerinstitutionen bei der Einführung von Gender-Richtlinien. Diese erleichtern es Frauen, Berufsbildungskurse zu nutzen. Frauen und Männer werden darauf vorbereitet, sich erfolgreich auf dem Arbeitsmarkt zu engagieren.
In ausgewählten landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten wurden 38 Schulungsmodule mit großem Beschäftigungs- und Verdienstpotenzial entwickelt und umgesetzt.
17 Partnerinstitutionen bieten gendersensible Trainingsangebote an. Diese machen Teilnehmer*innen auf das Thema Gleichstellung aufmerksam, was sich positiv auf die Beschäftigungsaussichten auswirkt. 97 Prozent der befragten Arbeitgeber*innen bestätigten, dass diejenigen, die eine Ausbildung am Arbeitsplatz absolvierten, sofort eingestellt werden konnten. Bis 2019 nahmen bereits 13.900 Personen an Aus- und Weiterbildungsprogrammen teil.
Sechs Partnerländer führten gender-transformative Initiativen ein. Ghana entwickelte sein erstes Trainingsprogramm für Traktorenbetrieb und -wartung speziell für Frauen („Women in the Driving Seat“). In Burkina Faso können sich Frauen aus ländlichen Gebieten über ihre Rechte beim Zugang zu Land, Bildung und Finanzierungsmöglichkeiten informieren – dank einer Kampagne zum Austausch von Wissen und zur Interessenvertretung. Diese Kampagne soll außerdem Männer von den Vorteilen der Ermächtigung von Frauen überzeugen.
Stand: Oktober 2020