Ziel
Staatliche und zivilgesellschaftliche Akteure in den Partnerländern fördern gemeinsam die gewaltfreie Bearbeitung von Konflikten und tragen dazu bei, gesellschaftliche Veränderungen auf Grundlage der Menschenrechte zu gestalten.
Vorgehensweise
Der Zivile Friedensdienst (ZFD) ist ein Programm für Gewaltprävention und Friedensförderung in Krisen- und Konfliktregionen. Er setzt sich für eine Welt ein, in der Konflikte ohne Gewalt geregelt werden. Neun deutsche Friedens-und Entwicklungsorganisationen führen den ZFD gemeinsam mit lokalen Partnern durch. Der ZFD wird von der Bundesregierung gefördert.
Die einzelnen Träger des ZFD verfügen über vielfältige Arbeitsansätze, Erfahrungen und Zugänge zu Partnern in den Einsatzländern. Verbunden mit einem gemeinsamen strategischen Vorgehen und gemeinsamen Werten und Prinzipien macht dies eine entscheidende Stärke des ZFD aus.
Fachkräfte des ZFD unterstützen Menschen vor Ort langfristig in ihrem Engagement für Dialog, Menschenrechte und Frieden. Sie agieren möglichst allparteilich. Als Außenstehende bringen sie andere Blickwinkel und neue Sichtweisen ein, die helfen, Friedensprozesse wirksam anzustoßen und zu begleiten. Im Zentrum der ZFD-Arbeit stehen Veränderungen von Einstellungen, Verhalten und Beziehungen, die – so die Wirkungsannahme – Einfluss auf Strukturen und Institutionen sowie die Konfliktkultur einer Gesellschaft ausüben.
Aktuell arbeiten rund 350 internationale ZFD-Fachkräfte in 45 Ländern. Der ZFD der GIZ beteiligt sich mit mehr als 110 internationalen und ebenso vielen lokalen Fachkräften in 22 Ländern am ZFD (Afghanistan, Äthiopien, Benin, Bolivien, Burundi, Guatemala, Honduras, Kambodscha, Kamerun, Kenia, DR Kongo, Irak, Jordanien, Libanon, Nepal, Niger, Palästina, Philippinen, Ruanda, Uganda, Ukraine, Timor-Leste).
Wirkungen
Der ZFD stärkt vorwiegend zivilgesellschaftliche, teils staatliche Akteure in ihrer Fähigkeit zur gewaltfreien Konfliktbearbeitung und Friedensförderung. Er fördert deren Artikulations- und Handlungsfähigkeit und unterstützt Dialog, Vernetzung und Kooperation mit anderen Akteuren. Indem er die verschiedenen Akteure miteinander in Dialog bringt und vernetzt, übernimmt der ZFD der GIZ eine Brückenfunktion zwischen Staat und Zivilgesellschaft – denn Friedensprozesse sind nur dann erfolgreich, wenn sie von Staat und Zivilgesellschaft gemeinsam getragen werden.
Der ZFD ist auch außerhalb der Hauptstädte präsent. So hilft er, Beiträge zur Frühwarnung und -reaktion zu leisten, Ursachen von Konflikt und Gewalt zu überwinden und Fähigkeiten und Mechanismen zur gewaltfreien Konfliktbearbeitung zu stärken. Das Programm unterstützt auch dabei, dass Menschenrechte geachtet und politische Teilhabe sowie die Aushandlung von Interessen. gewährleistet werden.
ZFD-Fachkräfte unterstützen Organisationen bei der Vermittlung in Konflikten, Sie beraten und schulen beim Umgang mit traumatisierten Gewaltopfern oder wenn es darum geht, friedensfördernde Strategien zu entwickeln. Sie bilden lokale Akteure in ziviler Konfliktbearbeitung aus, unterstützen Partner dabei, Anliegen benachteiligter Gruppen an die Öffentlichkeit zu bringen oder Vorurteile und Feindbilder abzubauen.