

- NACHHALTIGE INFRASTRUKTUR
- SOZIALE ENTWICKLUNG
- STAAT UND DEMOKRATIE
- UMWELT UND KLIMA
- WIRTSCHAFT UND BESCHÄFTIGUNG
Bangladesch
Die GIZ vor Ort
Nationale Mitarbeiter*innen: 200
Internationale Mitarbeiter*innen: 27
Entwicklungshelfer*innen: 3
(Stand: 31.12.2021)
Deutschland und Bangladesch blicken auf eine mehr als 45-jährige erfolgreiche Zusammenarbeit zurück.
Bangladesch hat in den letzten Jahren ein deutliches Wirtschaftswachstum erzielt und wird heute von der Weltbank als Land mit mittlerem Einkommen im unteren Bereich eingestuft. Setzt sich diese Bewegung fort, könnte Bangladesch ab 2024 nicht mehr zur Gruppe der am wenigsten entwickelten Länder gezählt werden. Diese Entwicklung spiegelt sich in sozialen Kennzahlen des Landes wider. Die Säuglings- und Kindersterblichkeit ist gesunken. Jungen und Mädchen besuchen fast zu gleichen Anteilen die Grundschule und weiterführende Schulen.
Dennoch ist Bangladesch mit ökologischen und sozialen Herausforderungen konfrontiert. Die rasche Urbanisierung und die Auswirkungen des Klimawandels, wie zum Beispiel schwere Überschwemmungen, Zyklone und der Anstieg des Meeresspiegels, strapazieren die bereits überlasteten Städte Bangladeschs. Um dies zu meistern, unterstützt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH die Regierung von Bangladesch. Dies erfolgt im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), der Europäischen Union und weiteren internationalen Partnern.
Die Schwerpunkte der Zusammenarbeit liegen in folgenden Bereichen:
- Erneuerbare Energien und Energieeffizienz
- Gute Regierungsführung, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte
- Anpassung an den Klimawandel in städtischen Gebieten
Die GIZ unterstützt Bangladesch dabei, eine verlässliche und effiziente Energieversorgung sicherzustellen. Um den steigenden Energiebedarf möglichst klimaneutral zu decken, wird der Anteil erneuerbarer Energien am Energiemix erhöht.
Zudem zielt die Zusammenarbeit auf Verbesserungen im Rechtssystem ab. Mit der Ausbildung von Rechtsgehilfen wird die Zusammenarbeit zwischen Gerichten, Gefängnissen, Polizei und Häftlingen verbessert. Haftzeiten in Untersuchungshaft sollen verkürzt und die Überbelegung der Gefängnisse verhindert werden.
Um Arbeitsbedingungen und Sozialstandards in den Fabriken zu verbessern, arbeitet die GIZ im Textil-, Bekleidungs- und Lederbereich mit zahlreichen Partnern zusammen. Hierzu zählen unter anderem Unternehmen, Gewerkschaften und staatliche Akteure. Darüber hinaus unterstützt die GIZ Fabriken und Gerbereien dabei ihre Umweltstandards im Abfall- und Abwassermanagement sowie beim Energieverbrauch zu verbessern.
Die Auswirkungen des Klimawandels wie ansteigender Meeresspiegel, Überschwemmungen und Dürren führen zu einem enormen Zuzug der ländlichen Bevölkerung in die Städte. Die Infrastruktur der städtischen Gebiete ist dem Bevölkerungswachstum nicht ausreichend gewachsen. Besonders die arme Bevölkerung ist somit hohen Risiken ausgesetzt. Die GIZ unterstützt die Regierung von Bangladesch dabei, die Resilienz dieser besonders gefährdeten Menschen in der Stadt zu steigern. Dies erfolgt durch eine verbesserte nationale und städtische Entwicklungsplanung, die Unterstützung durch verbesserten Zugang zu internationalen Mitteln zur Bekämpfung des Klimawandels, sowie der Schaffung langfristiger Lebensgrundlagen und der Anbindung an öffentliche soziale Dienstleistungen.
Darüber hinaus unterstützt die GIZ die Regierung von Bangladesch dabei, die biologische Vielfalt in den Sunderbans, dem größten Mangrovenwald der Welt, zu erhalten. Außerdem hilft sie die Situation der Rohingya-Vertriebenen und aufnehmenden Gemeinden zu stabilisieren. Die Betroffenen erhalten psychosoziale Unterstützung und Hilfe zur aktiven Konfliktursachenbewältigung.