Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH arbeitet seit 1970 in Tunesien. Seit 1999 gibt es ein Büro in der Hauptstadt Tunis.
Tunesien steht vor erheblichen sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen: die Arbeitslosigkeit ist hoch, wichtige strukturelle Reformen der Regierung stehen aus, regionale Ungleichheiten schwächen das Vertrauen in den Staat und gefährden den sozialen Zusammenhalt. Hinzu kommt der Klimawandel, der besonders durch zunehmende Wasserknappheit die Landwirtschaft, die Ernährungssicherheit und das Einkommen vieler Menschen bedroht.
Auch in der Energiewirtschaft ist die Lage angespannt: Mehr als die Hälfte des Energiebedarfs wird durch Importe gedeckt. Der Ausbau erneuerbarer Energien verläuft nur schleppend, während subventionierte Energiepreise, steigende Nachfrage und eine veraltete Infrastruktur soziale Ungleichheiten verschärfen.
Die GIZ ist in Tunesien im Auftrag der Bundesregierung sowie der Europäischen Union (EU) tätig. Gemeinsam mit ihren tunesischen Partnern setzt sie vor Ort rund 40 Projekte um und unterstützt das Land bei seiner wirtschaftspolitischen und sozialen Entwicklung. Hierbei fokussiert sie sich auf die ländlichen Regionen und folgende Schwerpunkte:
- Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung
- Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt
- Gerechte Energie- und Klimawende (Just Transition)
Um die Wirtschaft zu stabilisieren und Arbeitsplätze zu schaffen, begleitet die GIZ staatliche Institutionen dabei, eine moderne Arbeitsmarktpolitik zu gestalten. Sie stärkt kleine und mittlere Unternehmen sowie Start-ups durch Schulungen, Beratung und besseren Zugang zu Finanzierungen. Gleichzeitig berät sie zivilgesellschaftliche Organisationen dazu, wirtschaftliche Teilhabe zu fördern. Die GIZ berät zudem die Regierung zur praxisorientierten Berufsbildung, zu Arbeitsmigration sowie neuen Finanzdienstleistungen wie Mikrokrediten und digitalen Bezahlsystemen.
Die GIZ trägt zur Demokratie in Tunesien bei, indem sie national, regional und lokal mit Ministerien, unabhängigen Einrichtungen, Kommunalverwaltungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Bürger*innen arbeitet. Ein Schwerpunkt liegt darauf, digitale und transparente Verwaltungsangebote zu entwickeln, die den Alltag der Bevölkerung erleichtern und das Vertrauen in staatliche Institutionen ausbauen. So fördert die GIZ Rechtsstaatlichkeit, gute Regierungsführung und bürgerliche Beteiligung.
Die GIZ unterstützt Tunesien bei seiner nationalen Energie- und Klimastrategien. Der Fokus liegt auf dem Ausbau erneuerbarer Energien, Energieeffizienz sowie der Anpassung an den Klimawandel und der Widerstandsfähigkeit gegenüber seinen Folgen. Die GIZ berät dazu auch staatliche Partner darin, Reformen in der Wasserwirtschaft umzusetzen. Damit verbessert sie Gesetze und behördliche Kompetenzen, baut digitale Verwaltungssysteme auf und entwickelt Aus- und Weiterbildung für Landwirt*innen, um Ressourcen wie Wasser klimagerecht zu nutzen.
Steckbrief Tunesien
GIZ Mitarbeitende
Stand: 31.12.2024
- 395 Nationale Mitarbeitende
- 84 Internationale Mitarbeitende